Descartes

Descartes: Cogito, ergo sum.

von Simon Hollendung

Descartes: Cogito, ergo sum

Einer aus dem Haufen
Cogito, ergo sum. Ich denke, und mithin so bin ich,
Ist das eine nur wahr, ist es das andere gewiss.
Ich
Denk ich, so bin ich! Wohl! Doch wer wird immer auch denken?
Oft schon war ich, und hab wirklich an gar nichts gedacht!

Friedrich Schiller


Nicht nur das Anfangsgedicht von Schiller zeigt: Das Cogito, ergo sum, im Folgenden oft mit Cogito abgekürzt, polarisiert. Es ist der am meisten diskutierte Satz in der Philosophie. Descartes verfolgt eine ontologische Richtung, die teils im Sinne der Scholastik und ihrer Autoritäten und teilweise gegen sie gerichtet, verläuft. Und da fängt das Faszinierende an Descartes an. Er macht etwas vollkommen Neues und bleibt im Kern vielem Alten treu.

Seine Radikalisierung des Zweifels hebt die Seinsfrage auf eine neue Stufe. Dabei geht es allerdings nur um "Sein oder Nichtsein". Die Tiefe dieses Begriffes lässt Descartes unbeobachtet, was ihm harsche Kritik einbrachte. Er konnte es sich leisten, den wichtigsten Begriff der Philosophie nur an der Oberfläche anzukratzen, ging es in seiner Untersuchung doch um etwas ganz anderes. Deshalb ist die Wirkung des Cogito, ergo sum so eminent. Kant, Fichte, Hegel, Schelling, keiner kam um diesen, oft auch Cogito-Argument genannten, Satz herum. Und auch wer das Sein negiert und wie Nietzsche zum Nihilismus kommt, muss sich mit dem Ich denke, also bin ich auseinandersetzen. Es scheint, als läge eine von vielen Aufgabe eines jeden Philosophen in der Positionierung zu diesem ersten Prinzip bei Descartes.

Die Kritik fängt nicht erst bei dem ausformulierten Satzes an. Der Weg zum Cogito, Aufbau und Logik nach Descartes wurden und werden peniblen Prüfungen ausgesetzt. Deshalb steht es ohne Frage, das auch diese Bestandteile Gegenstand der Hausarbeit sein sollen. Der Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Meditationes, die im Lektürekurs gelesen wurden. Der Discours bietet eine praktische Ergänzung hierzu und legt die Überlegungen des Renè Descartes bezüglich des Cogito, ergo sum da, bevor er dieses erste Prinzip in den Principia Philosophia ausführlich und auf lateinisch ausformuliert. Es handelt sich hierbei also um den Grundstock dieser philosophischen Bestrebung, die bei einer Berücksichtigung der Principia Philosophia zu umfangreich geworden wäre. Deshalb und auch weil es bei der Betrachtung eines ersten Prinzips keinen Endpunkt geben kann, befindet sich am Ende dieser Arbeit kein klassischer Schlussteil.

Das Cogito, ergo sum entstand in der philosophischen Theologie der Scholastik. Weil es seinen Ursprung in der Theologie hat, möchte ich es wagen, als Ausblick die Sichtweise der heutigen Theologie auf das Cogito darzustellen.

Die Forschungslage zeigt sich sehr umfangreich, wobei es in den letzten Jahren erst wieder zu neuen Denkansätzen in Bezug auf das Cogito kam. Vom Anfang des letzten Jahrhunderts bis in die 80er Jahre erschien wenig Neues. Das jetzt wieder erstarkte Interesse am Cogito ist sehr wünschenswert, gibt es doch einen Einblick in philosophisch korrektes Arbeiten und hilft jedem, seine eigene Philosophie zu überdenken und positionieren.

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