Descartes

Descartes: Cogito, ergo sum.

von Simon Hollendung

2.2 Die Scholastik

Die SchulWissenschaft als christliche Philosophie des Mittelalters entstand aus den Unterweisungen und der Erziehung der Geistlichkeit in den Klosterschulen. Sie diente anfänglich nur diesem Zweck. Von daher war sie keine voraussetzungslose Forschung, sondern sie hatte die Aufgabe, das, was der Glaube bereits als unumstößliche Wahrheit besaß, vernünftig zu begründen und verstehbar zu machen. Sie wurde deshalb Magd der Theologie genannt.

Die scholastische Methode beruft sich auf Aristoteles und bestand darin, die Aussprüche der vorangegangenen Denker und der Bibel selbst zu den verschiedenen Punkten der Dogmatik zu sichten, zu vergleichen und dann eine meist vermittelnde Synthese aus allen zu ziehen. Die hoch geschätzten Denker vor der Scholastik wurden zu Autoritäten. Diesen Autoritäten wird so stark vertraut, das jedes neues Wissen im Einklang mit ihrern Schriften stehen muss. Die Autoritäten wurden geglaubt wie die Bibel und nicht bezweifelt. Man glaubte, der Kern alles Wissens sei bei den Autoritäten gelegt, so das zur Auslegung von neuen Erkenntnissen die alten Schriften durchforscht wurden.Dabei wurde aber (und das unterscheidet die Scholastik von Aristoteles) auf Beobachtung der Wirklichkeit und vorurteilsfreier vernünftiger Prüfung verzichtet.

Im 13. Jahrhundert wird das gesamte Werk des Aristoteles durch arabische und jüdische Vermittlung, auch die bis dahin unbekannten metaphysischen und physikalischen Schriften, den Christen bekannt. Nach und nach entwickelt sich der Aristotelismus zur beherrschenden Philosophie des Christentums. Aristoteles wurde als Vorläufer Christi in weltlichen Dingen, Johannes dem Täufer als Vorläufer Christi in geistlichen Dingen an die Seite gestellt. Sein Werk galt als nicht mehr überbietbare Summe aller weltlichen Weisheit.

Das Zeitalter der Kreuzzüge (1096 - 1270) brachte eine folgenreiche Beeinflussung des Abendlandes durch das Morgenland in Kultur, Wissenschaft, Architektur, Handel usw. Es entstand das Bestreben alles Bekannte in einem alles umfassenden System der Welterkenntnis zusammenzufassen, das seine Krönung in der Theologie hat. Es entstanden die ersten Enzyklopädien.

An Stelle der bisherigen Klosterschulen und theologischen Hochschulen werden nun die entstehenden Universitäten zur Pflegstätte der Philosophie und der anderen Wissenschaften. Ein weiterer wichtigen Ort philosophischen Denkens werden die Bettelorden der Dominikaner und der Franziskaner. Philosophisch und theologisch wurden die Franziskaner zu Gegenspielern der Dominikaner. Die Nachfolger des Thomas von Aquin, also Dominikaner, prägten die Hochscholastik und die Franziskaner die Spätscholastik. Die Franziskaner leiteten mit ihren Gedanken den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit ein.[21]

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[21] Art.: "Scholastik" unter www.philolex.de, 16. September 2001.
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